Segelkunst: Ein Segel für die Meeresschutzstadt Kiel

Der Ocean Summit freut sich riesig über sein neues Meeresschutzstadt-Segel! Die Fock wurde am Tag der Meeresschutzstadt 2023 vom italienischen Künstler Elton Kore bemalt. Das Segel hierfür wurde uns von Kiel Marketing zur Verfügung gestellt und wird nun im Segelcamp Kiel eingesetzt.

Die Geschichte hinter dem Segel: Vor einigen Jahren lernten wir den Hamburger Segler Rolf Menzinger kennen, als dieser eine Schweinswal-Information Veranstaltung von uns im Olympiahafen Schilksee unterstützte. Gesagt getan: Die Veranstaltung lief und Rolf segelte mit seiner „Zero“ zu uns.  Sein Boot schmückte ein wunderschönes Segel, dass einen Schweinswal zeigt und von Elton Kore gestaltet wurde.

Seither treffen sich die Wege des Ocean Summit und von Rolf immer wieder. Unter dem Motto „Segeln fürs Meer“ ist er immer wieder auf Segel-Tour und beteiligt sich an Citizen Science Projekten oder trat als Redner bei unserem Storytelling Event „Salz im Gesicht“ auf. Doch nicht nur Rolf ist seither immer wieder dabei beim Ocean Summit, auch sein wunderschönes Segel begegnete uns immer wieder… und bei der Planung zum Tag der Meeresschutzstadt 2023 beschlossen wir endlich, den Künstler Elton Kore nach Kiel einzuladen, um für uns ein Segel gestalten zu lassen.

Doch auch ein Segel fällt nicht einfach so vom Himmel, glücklicherweise aber bescherte uns das Team vom Segelcamp Kiel und Kiel Marketing eine Fock ihrer Segelkutter! Und so entstand mitten im Gewusel des Tag des Meeresschutzstadt am 8. Juni sowie am Folgetag, dem Ocean Race Fly By Tag, am 9. Juni 2023 unser eigenes Ocean Summit Segel!

Aber was heißt schon „eigenes“ – ein Segel macht natürlich nur dann Sinn, wenn es segeln darf, wenn es im Wind protzen, glotzen und glänzen kann und gesehen wird. Und so wird es auch mit diesem Segel sein. Es ist dorthin zurück gelangt, wo es herkam und hingehört, ins Segelcamp Kiel. Dort also, wo pro Saison tausende Segelfans, darunter vor allem Kinder und Jugendliche, Segelluft schnuppern dürfen und dem Meer vor ihrer Haustür auf eine völlig neue Art begegnen können.

Wo, wenn nicht dort ist ein besserer Ort unsere Botschaft für den Meeresschutz zu verbreiten? 

Wir danken allen Beteiligten für das Ermöglichen eines so besonderen Kunstwerkes und sind gespannt, welche Geschichten das blau-bunte Segel wohl so auf der Kieler Förde erleben wird. Segeln tut es natürlich vorbildlich – dies haben wir selbst bei einer Ausfahrt mit der Crew getestet und fotografiert – siehe Fotos unten.

Danke an: Elton Kore, Rolf Menzinger und dem Team vom Segelcamp Kiel / Kiel Marketing

ÜBER DAS MOTIV
Das bemalte Ocean Summit Segel hat zwei Seiten. Auf der einen Seite ist die abstrahierte, scheinbar zum Leben erweckte Welle aus dem Ocean Summit Logo zu entdecken. Diese Seite ist in verschiedenen Blau-Tönen gehalten und trägt zudem den Schriftzug Ocean Summit.

Die andere Seite des Segels vereint ein paar Farben mehr und trägt den Titel „Meeresschutzstadt“. Es zeigt an der oberen Ecke zwei Schweinswale, unten wird eine Seegraswiese gezeigt – ein bedeutender Lebensraum zahlreicher Ostseetiere, darunter die ebenfalls dargestellten Seenadeln.

Warum „Meeresschutzstadt“
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Das Thema „Meeresschutsztadt ist uns vom Ocean Summit ein Herzensthema,erfahre hier mehr Hintergründe >>>

Warum Seenadeln?
Die Seenadel versteckt sich liebend gern in Seegraswiesen – Wiesen, die auch für uns Menschen bedeutend sind. Zwischen den biegsamen Halmen des gewöhnlichen Seegrases, Zostera marina, ist die Seenadel gut getarnt und findet Futter und Versteckmöglichkeiten. Aber nicht nur für Seenadeln ist das Seegras von großer Bedeutung.

Warum eine Seegraswiese?
Seegraswiesen reduzieren die Fließgeschwindigkeit des Wassers und dämpfen Wellenbewegungen. Dadurch kann sich mehr Sediment auf dem Meeresboden ablagern als auf unbewachsenen Flächen. Das dient zum einem dem Küstenschutz, stellt aber auch eine wichtige Möglichkeit dar Kohlenstoff in natürlichen Systemen zu speichern und so dem voranschreitenden Klimawandel zu begegnen. Einst in der Ostsee weit verbreitet, sind die Bestände der Seegraswiesen unter anderem durch zu hohen Nährstoffeintrag stark zurückgegangen. Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Bemühungen Zostera marina in ehemaligen Besiedlungsgebieten wieder anzupflanzen, denn der Lebensraum der Seenadel ist aus vielen Gründen schützenswert.
Hier erfährst Du noch viel mehr über diese Wunderwiesen >>>

Warum Schweinswale?

Der Schweinswal (Phocoena phocoena) kommt in der Nord- und Ostsee vor, wobei er die einzige regelmäßig anzutreffende Walart an den deutschen Küsten ist. Man erkennt den Schweinswal gut an seiner gedrungenen Körperform und seiner kurzen Schnauze. Sein Körper erreicht im Durchschnitt eine Länge von 160cm und ist am Rücken dunkelgrau bis schwarz gefärbt, während Bauch und Kehle hellere Farben haben. Die Finne sitzt mittig auf dem Rücken und hat eine dreieckige Form.
 In der Ostsee gibt es zwei Populationen, eine westliche mit ca. 11.000 Tieren und eine östliche, die vom Aussterben bedroht ist und nur noch 250-400 Tiere umfasst. Neben dem Unterwasserlärm macht vor allem die Fischerei den Schweinswalen das Leben schwer, da sie einerseits ihre Nahrungsgrundlage gefährdet und andererseits Stellnetze eine tödliche Falle für die Schweinswale darstellen, wenn sie sich in ihnen verfangen. Auch der Eintrag von Schadstoffen in die Ostsee ist eine Bedrohung für die Schweinswale. BUND Seite zum Schweinswal in Gefahr >>>

ELTON KORE – SEGEL-ART
Der italienische Künstler Elton Kore, geboren 1981 in Tirana, besuchte die Kunstschule der Stadt, setzte seine Ausbildung an der Ligustica-Akademie der Schönen Künste in Genua fort und landete dann am Königlichen Kunstinstitut in Stockholm. An diesen Orten schuf Kore seit 2004 zahlreiche Werke für Einzel- und Gruppenausstellungen und übernimmt gelegentlich auch die Rolle des Kurators. Aufgrund der in Schweden gesammelten Erfahrungen konzentriert er sich auf groß angelegte künstlerische Produktionen. In den letzten Jahren gelang er in seinem Projekt an die  Schnittstelle zwischen Kunst und Umwelt-Engagement, indem er seine Werke auf abgenutzten Segeln schuf und so deren Nutzungsdauer verlängerte und damit einen Beitrag zum Kampf gegen Abfall und Plastik beiträgt. Derzeit arbeitet Elton Kore  für „Studio art space Circus“ in Genua.

www.eltonkore.weebly.com / @kore.elton