Expeditionscamp 24/7 mit Arved Fuchs: Den Veränderung in den Ozeanen auf der Spur

Am 10. und am 12. Juni 2021 verwandelte sich das Segelcamp 24/7 an der Kiellinie in das „Expeditionscamp 24/7“. Der Ocean Summit hatte anlässlich des Expeditionsstarts der OCEAN CHANGE Expedition von Arved Fuchs zusammen mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Am Donnerstag wurde das Expeditionscamp von einer vierten Klasse der Regenbogenschule Melsdorf besucht, am Samstag öffnete es für verschiedene interessierte Besucher*innen aus Kiel und Umgebung.

Beim gemeinsamen Willkommen hatte die Schulklasse der Kieler Regenbogenschule sogar Gelegenheit den Polarforscher Arved Fuchs persönlich zu treffen und seinen Erzählungen zu lauschen. Die Schüler*innen zeigten sich sehr interessiert und stellten viele Fragen. Am Samstag übernahm Johannes Karstensen vom GEOMAR, Arved Fuchs‘ rechte Hand auf wissenschaftlicher Seite, diesen Part. Die beiden berichteten vom geplanten Verlauf und den Forschungsvorhaben der OCEAN CHANGE Expedition. Mit dem 90 Jahre alten Haikutter „Dagmar Aaen“ geht es zunächst in den Nordatlantik Richtung Island, und von dort aus weiter an die Ostküste Grönlands, dann südlich um Grönland herum bis an die Küste Baffin Islands und Labrador in Kanada.


Wer oder was ist eigentlich dieser Golfstrom? Klickt hier und lest in unserem Ocean Summit Magazin den Gastartikel von Ozeanograf Nicolas Fleischmann:

Stark vereinfachte Darstellung der Strömungen im Atlantik. Warme oberflächennahe Strömungen sind rot, kalte Tiefenströmungen blau gekennzeichnet. (Quelle: Zukunft der Golfstromzirkulation)

„Es verändert sich ganz viel im Meer durch die globale Klimaveränderung. In Gönland schmelzen beispielsweise die Gletscher ab und das hat ganz viele Auswirkungen auf die Menschen dort, die Grönländer.“ machte der Polarforscher klar. Und Johannes Karstense ergänzte: „Ich versuche wissenschaftlich zu verstehen, was Arved auf seinen Expeditionen sieht.“

Unterwegs sollen Messbojen ausgesetzt werden, die drei Jahre lang viele Daten sammeln, die Aufschluss darüber geben können, wie sich der Klimawandel auf die Meeresregionen hoch im Norden genau auswirkt. Doch nicht nur lokal in Grönland sind die Menschen von den Veränderungen in den Meeren betroffen. Im Nordatlantik laufen unter anderem auch wichtige Prozesse ab, die die globalen Meeresströmungen antreiben. Diese wiederrum haben ihrerseits großen Einfluss auf das Weltklima und damit auch auf uns und unsere Lebensrealität. „Um das einfach mal zu zeigen, weil ja wenig Menschen überhaupt Zugang zu den Ozeanen haben, das überhaupt erleben können, ist dieses Projekt OCEAN CHANGE – Veränderung in den Ozeanen – entstanden“, so Arved Fuchs.

Nicolas, Julian und Hanna ermöglichten es den Teilnehmer*innen mit ihren Experimenten eben diese Prozesse selbst hautnah ein wenig zu erforschen. Bei ihnen drehte sich alles um die sogenannte „thermohaline Zirkulation“. In den Experimenten konnte unter anderem beobachtet werden, wie unterschiedlich dichtes, eingefärbtes Wasser,  statt sich zu mischen, Schichten bildet, wobei die schwerere, salzreichere Schicht immer absinkt. Ein Mechanismus, der entscheidend für den Antrieb der globalen Ozeanströmungen ist. Auch die Fähigkeit des Wassers viel Wärmeenergie aufnehmen zu können wurde in einem Experiment demonstriert.

Zusammen mit Mitgliedern der Fridays for Future Ortsgruppe Kiel wurden an beiden Tagen bunte Banner gestaltet. Diese tragen nun Botschaften wie „Die Meere sind keine Müllkippe!“, „Wir haben nur eine Erde“ und „forschen, sprechen, handeln – für die Meere“ und sollen am kommenden Donnerstag, 17. Juni, den Start der OCEAN CHANGE Expedition auf den Begleitschiffen der „Dagmar Aaen“ schmücken.

Das Camp 24/7 stellte außerdem seine Kutter zur Verfügung mit dem die Teilnehmer*innen segelnderweise Ausfahrten auf die Kieler Förde unternehmen konnten. Vielleicht hatte der*die eine oder andere das Gefühl, selbst auf Expidition zu gehen.

An dieser Stelle möchten wir allen Workshopleiter*innen beider Tage , Johannes Karstensen vom GEOMAR und dem gesamten Team vom Camp 24/7 für ihr tolles Engagement und den Teilnehmer*innen für ihr großes Interesse danken. Und halten fest, dass sich das Segelcamp noch öfter in ein Expeditionscamp verwandeln kann. Und Arved wünschen wir vom Ocean Summit Kiel natürlich eine beeindruckende und sichere OCEAN CHANGE Expediton 2021!