Seegras ist weltweit verbreitet und kommt auf allen Kontinenten und in allen Klimazonen vor, mit Ausnahme der Antarktis. Von den etwa 65 verschiedenen Seegras-Arten findet man zwei davon in den heimischen Gewässern Schleswig-Holsteins. In der Ostsee gedeiht das echte Seegras (Zostera marina) während an der Nordseeküste auch das Zwergseegras (Zostera noltei) vorkommt.

Mit seinen über 600 Kilometern Küste an Nord- und Ostsee ist das Meer fester Bestandteil von Schleswig-Holstein – und damit auch die Seegraswiesen. An der gesamten Ostseeküste von Flensburg bis nach Lübeck sowie im nordfriesischen Wattenmeer findet das Seegras durch flache Küstenabschnitte und im Schutze vorgelagerter Inseln geeignete Stellen zum wachsen¹. Leider bleibt es nicht von menschlichen Einflüssen verschont.

Jahrzehntelang gelangten große Mengen an Düngemittel über die Flüsse in die Meere und lösten dort eine Überdüngung aus. Die zusätzlichen Nährstoffe befeuern das Wachstum von Mikroalgen, die sich auf Seegräsern absetzen und diese regelrecht überwuchern². Damit geht dem Seegras die Sonnenergie für die Photosynthese aus und es verkümmert. Die Seegrasbestände sind so über viele Jahre geschrumpft, doch es gibt Grund zur Hoffnung. Durch eine Verbesserung der Wasserqualität haben sich die Bestände vielerorts erholt und erstrecken sich zum Beispiel im Wattenmeer wieder über weite Gebiete². Dennoch steht das Seegras durch die Begradigung von Küstenlinien und Eindeichung von Wattbuchten weiter unter Druck.