Wissenschaft und Technik – Behind Ocean Change

Im Schiff verbaut ist eine Menge an Messgeräten, sodass auf der OCEAN CHANGE 2021/2022 Expedition eine Vielzahl von Daten insbesondere zur Golfstromzirkulation im Nordatlantik gesammelt werden können. Diese Golfstromzirkulation ist verantwortlich für das milde Klima in unseren Breiten, da sie warmes Wasser zu uns transportiert, welche durch einen Wärmeaustausch durch Winde aufgenommen und zu uns ans Land transportiert werden. Im Interview hat uns Johannes Karstensen, der als Ozeanograph am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung die Zusammenarbeit mit Arved koordiniert, erzählt, welche Themen während der Expedition untersucht und welche Fragestellungen beantwortet werden sollen. Außerdem geht er darauf ein, wie die unterschiedlichen Daten genutzt werden was es mit dem BELUGA-Tool auf sich hat.

Die Wissenschaft – Interview mit Johannes Karstensen

Die Messtechnik

Um die wissenschaftlichen Daten zu sammeln, ist eine Menge Messtechnik in der DAGMAR AAEN verbaut. Viele dieser technischen Geräte stammen von mittelständischen Unternehmen in Norddeutschland, den Kontakt stellte insbesondere Petra Mahnke von der Gesellschaft maritimer Technik e.V. her.

So verfügt die DAGMAR AAEN für die OCEAN CHANGE Expedition über das sogenannte Ocean Pack der Unternehmens SubCtech, welches auch Boris Herrmann während der Segelregatte Vendée Globe an Bord hatte, um ebenfalls verschiedene Daten zu sammeln. Mit dem Ocean Pack können zum Beispiel der CO2-Gehalt sowie Temperatur, Salz- und Sauerstoffgehalt an der Wasseroberfläche gemessen werden. Außerdem mit ein Bord ist eine CTD-Sonde von Sea & Sun Technology, mit der ganz ähnliche Daten wie mit dem Ocean Pack gesammelt werden können, jedoch kein CO2. Mit dieser Sonde können aber die Werte für das Tiefseewasser gesammelt werden, wenn sie, an einem Seil befestigt, vom Schiff bis zu 500 Meter in die Tiefe gelassen wird.

In Kooperation Météo-France, dem französischen Wetterdienst, wurden zudem sechs Tiefendrifter auf dem Meer ausgesetzt. Das sind Driftbojen, die von den Meeresströmungen mitgenommen werden und verschiedene Ozean- und Wetterdaten aufzeichnen. Diese dienen zum Beispiel auch dazu, Satellitendaten zu kalibrieren. Der Weg dieser Bojen kann, genau wie der der DAGMAR AAEN, über das BELUGA-Tool vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung nachvollzogen werden. Eine Bordwetterstation des deutschen Wetterdienstes an Bord misst und sendet ebenfalls Daten zu Lufttemperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit beispielsweise.

Mit einer Secchi-Scheibe kann außerdem die Sichttiefe im Wasser bestimmt werden, woraus Schlüsse zum Gehalt von organischem Material im Wasser gezogen werden können. Diese Werte kann die Crew dann in eine App eintragen. Rechts im Video könnt ihr sehen, wie das genau funktioniert. Auch zur Messtechnik mit der CTD-Sonde findet sich ein Video auf dem Instagram-Kanal von Arved Fuchs, denn das Team um Arved versucht auf ganz unterschiedlichen Wegen die Öffentlichkeit mit auf die OCEAN CHANGE Expeditionen mitzunehmen. Welche unterschiedlichen Wegen das sind, könnt ihr ebenfalls auf in unserem Behind Ocean Change – Kommunikation nachschauen. Dort haben wir ein Interview mit Jannes Vahl, dem Pressesprecher von Arved geführt. Viel Spaß dabei!