Meeresklicks: Bei diesen Dokus gibt es Meer zu sehen

Let´s share the Meer: Unter dem Titel Meeresklicks stellt euch der Ocean Summit Kiel regelmäßig spannende Klicktipps zum Klima- und Meeresschutz vor, denn das Netz ist voll toller Artikel, Inspirationen, Hören- und Sehenswertem.

In diesem Artikel geht es um Filme und Dokumentationen rund um die Meere: Perfekt also für ein regnerischen und stürmischen Tag – oder den nächsten Lockdown – an dem man sich am liebsten nur auf die Couch legen möchte. Mit diesen Dokumentationen könnt ihr faulenzen und gleichzeitig was lernen. Klickt euch durch, taucht ein und lasst euch inspirieren von großartigen Aufnahmen, künstlerischen Umsetzungen oder kontroversen Themen!

Wichtig: Um die beiden Dokus bei Netflix zu sehen, benötigt man leider einen Account. Die anderen vorgestellten Filme sind wiederum kostenfrei aber in der Regel nur für den Zeitraum eines Jahres verfügbar.

Mein Lehrer, der Krake

Wenn man an Freundschaften zwischen Mensch und Tier denkt, haben wir alle Hunde, Katzen oder Pferde vor dem geistigen Auge. Doch eine solche Freundschaft geht auch viel skurriler: Und zwar zwischen Mensch und Oktopus. Genau das hat der Südafrikaner Craig Foster in Südafrika erlebt. Über ein knappes Jahr, was nahezu der gesamten Lebensdauer eines Kraken entspricht, taucht der Filmemacher ein in die Unterwasserwelt des Oktopusses und sammelt dabei spannende und noch nie gesehene Einblicke. In seiner einzigartigen Dokumentation spricht der Filmemacher über die Entdeckung des Tieres und warum es so eine besondere Bedeutung für ihn hatte. Was macht ein Oktopus auf dem Rücken eines Hais? Und warum springt er sogar manchmal an Land?

In der Netflix-Doku kommt nicht nur der Südafrikaner dem Oktopus näher, sondern schafft es, dass auch wir als Zuschauer*innen eine emotionale Bindung zu dem Tier aufbauen. Feuchte Augen sind vorprogrammiert.

 Hier geht es direkt zur Doku auf Netflix!

Craig Foster ist außerdem Gründer des „Sea Change Project“, was auf jeden Fall einen Klick wert ist.

Seaspiracy

Anfang des Jahres 2021 erschien die Dokumentation „Seaspiracy“ auf Netflix, welche über die Auswirkungen der Fischerei auf unsere Weltmeere berichtet. Ali Tabrizi, ein junger Engländer, macht sich auf die Reise, um die dunklen Geheimnisse der Fischerei zu lüften, dessen Ausmaße kaum zu glauben sind.

Wie viele Delfine sterben jährlich als Beifang? Wie sicher sind Gütesiegel für Fischprodukte? Und was hat Sklaverei mit unserem Fisch auf dem Grill zu tun? Ali Tabrizi wollte mit den Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf die Meerestiere beginnen. Doch schnell merkt er, dass Fischerei um einiges komplexer und verworrener ist, als wir alle denken.

Mit brisanten und teilweise versteckten Aufnahmen nimmt euch die Doku mit auf eine erschreckende Reise um die ganze Welt. Durchaus kontroverse Themen werden euch zum Umdenken anregen, wobei man sagen muss, dass die Doku nichts für schwache Gemüter ist.

Viel Lob – und ebenso Kritik: Die Dokumentation „Seaspiracy“ heimst nicht nur Lob ein, sondern sorgt für eine durchaus  kontroverse Debatte. Meeres-Expert*innen meldeten sich dazu in den vergangenen Tagen zu Wort, vor allem die Verallgemeinerung einiger Punkte als auch die Nutzung von scheinbar veralteter Daten wird hierbei zum Beispiel kritisiert. Zu einem Sammel-Artikel kritischer Stimmen geht es hier >>>   

Auch Daniel Pauly, Meeresbiologe, sowie Professor und Projektleiter des Sea Around Us-Projekts am UBC-Institut für Ozeane und Fischerei der University of British Columbia, bezog in einem Artikel vom 13. April 2021 Stellung und geht dabei recht detailiert auf verschiedene zu kritisierende Punkte der Doku ein. Zum Artikel von Daniel Pauly geht es hier >>>

Zu der Doku hat auch der BUND einen Faktencheck erstellt, der angesprochene Fakten der Doku genau unter die Lupe nimmt. Dabei werden 8 Behauptungen der Doku genau beleuchtet und einerseits kritisch hinterfragt und andererseits mit Quellenangaben richtig gestellt. Zum Faktencheck des BUND geht es hier >>>

Und hier geht es zu „Seaspiracy“ auf Netflix (kostenpflichtig)!

Die Sprache der Wale

Wir alle haben einen schrillen Klang im Ohr, wenn wir an die Laute von Walen denken, oder? Doch wie können Wale miteinander kommunizieren? Und ähnelt die Sprache vielleicht sogar der unserer? Anhand kanadischer Schwertwale, welche besser als Orcas bekannt sind, versucht ein deutsches Forschungsteam aus Erlangen die Sprache der Wale zu verstehen.

Dabei wird schnell klar, dass es innerhalb der Art Dialekte gibt, die sich klar bestimmten Walfamilien zuordnen lassen. Aber kommunizieren Wale nur, um besser jagen zu können? Oder haben sie auch „normale Konversationen“, so wie wir sie haben? Dabei wird den Forscher*innen schnell klar, dass die Sprache der Wale wesentlich komplexer ist als vielleicht gedacht. Beispielsweise stellen „wandernde Orcas“ im Gegensatz zu den „sesshaften Orcas“ eine Gefahr für Delfine und andere Meeressäuger dar. Nur anhand der Rufe der Wale können Delfine die Orcas unterscheiden und gesellen sich zu den sesshaften Orcas, um mit ihnen zu spielen. Für die wandernden Orcas jedoch sind sie Beute.

Die Dokumentation auf 3Sat lässt euch in die Komplexität der Kommunikation eintauchen und ihr wollt direkt mit ihnen reden.

Hier geht es direkt zur Doku / kostenfrei in der 3Sat MEDIATHEK bis 1. April 2024 >>>

Was geht ab im Wattenmeer?

Alle kleinen Nachwuchsmeeresforscher*innen aufgepasst. In der Dokumentationsreihe „Anna, Paula, Pia und die wilden Tiere/wilde Natur“ nimmt euch Pia mit auf Entdeckungstour ins Wattenmeer an der Nordsee. Dabei sucht sie neben dem „Spaghetti-Haufen-Macher“ auch ein Meeresgemüse, aus dem ihr Salat machen könnt und ein Raubtier, welches die Bananenstellung liebt. Sie muss sich aber beeilen, da die Flut bereits im Anmarsch ist.

In dieser Kurzdokumentation wird extra für Kinder, aber auch Erwachsene erklärt, was das Wattenmeer ist und warum es für uns so schützenswert ist. Warum treten Möwen eigentlich immer im Schlamm hin und her? Woher hat die Herzmuschel ihren Namen? Oder wie schützen sich Krabben vor den Möwen? Ihr könnt dabei viel über die Bewohner des Watts lernen.

Auf spannende Weise berichtet Pia über die ganz besonderen Eigenheiten des Wattenmeeres. Begleitet von erklärenden Animationen taucht ihr in eine faszinierende Welt ein.

Hier geht es direkt zu „Was geht ab im Wattenmeer“/ kostenfrei in der ARD MEDIATHEK bis 10. März 2026 >>>

Gefräßige Ostsee – Wie sich unsere Küste verändert

12. November 1873 – Sturmflut an der Ostsee. An Teilen der deutschen Ostsee erreicht der Wasserpegel 2,43 Meter über Normal. Doch heute wirkt die Ostsee zahm und wie ein geschmeidiges Meer? Ist dem wirklich so? Die Dokumentation „Gefräßige Ostsee – Wie sich unsere Küste verändert“ zeigt euch, wie gefährlich unsere Ostsee wirklich sein kann.

In dieser Doku werden euch die Dynamiken der Ostsee und die Kräfte der Natur genau aufgezeigt. Doch welche Gefahren gehen davon aus? Und wie wird dort Küstenschutz betrieben, damit es nicht zu verheerenden Ereignissen kommt, wie am 12. November 1873? Und wie kann Küstenschutz nachhaltig sein?

Ihr bekommt durch die 45 Minuten dauernde Dokumentation einen genauen Einblick, was die Dynamik der Ostsee auszeichnet, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wie schwer der Küstenschutz in der Ostsee tatsächlich ist.

Hier geht es direkt zur Dokumentation / kostenfrei in der ARD MEDIATHEK bis 14. März 2022 >>>

Ebenfalls absolut sehenswert – von Eishaien, Meeresphänomenen und Forschungstaucher*innen:

Erlebnis Erde: Haie eiskalt / kostenfrei in der ARD MEDIATHEK bis 18. Januar 2022 >>>

Die Nordstory: Mit Forschungstauchern ins Unbekannte / kostenfrei in der ARD MEDIATHEK bis 12. Januar 2022 >>> 

Terra X: Ein perfekter Planet – Ozeane / kostenfrei in der ZDF MEDIATHEK bis 24. Januar 2022 >>>

logo! erklärt: Darum gibt es immer mehr Quallen / kostenfrei in der ZDF MEDIATHEK >>>

Terra X Dossier: Mediathek mit Videos über Ozeane, Meere und ihre Bewohner /  kostenfrei in der ZDF MEDIATHEK >>>

Text: Max Nettlau / Praktikant Ocean Summit