Seawalkers-Autorin Katja Brandis: 10 Dinge, die du für das Meer tun kannst

Kommenden Freitag, 18. Dezember 2020, ab 16 Uhr ist Katja Brandis mit ihrer Reihe „Seawalkers“  zu Gast beim Ocean Summit Lesemeer. Besonders toll: Bei der kostenfreien Online-Lesung wird die Autorin aus dem vierten „Seawalkers“-Band vorlesen, der erst am 14. Januar 2021 erscheint! Den Zoom-Link zur Lesung findet Ihr hier, der Zoom-Raum wird ab 15.45 Uhr geöffnet sein >>> Und: Tipps für eine Zoom-Lesung als Zuschauer*in findet Ihr hier >>>

Vorfreude ist ’ne schöne Freude: Im folgenden Artikel erfahrt Ihr mehr über die „Seawalkers“-Reihe, lest ein kleines Interview mit der engagierten Meeresschützerin, leidenschaftlichen Taucherin und Buchautorin Katja Brandis und erhaltet zehn Tipps, wie auch Ihr die Meere schützen könnt.

Drei Fragen an Katja Brandis

Liebe Frau Brandis, Inwiefern sind phantasievolle Geschichten wie Ihre Seawalkers-Reihe ein Weg, um Kinder und Jugendlich für Meeres- und Klimaschutz zu begeistern? 
Katja Brandis: Bei meinen Büchern stehen die Geschichte und interessante Figuren im Mittelpunkt, ich achte darauf, dass die Story immer spannend und witzig ist. Doch ich vermittle in diesen Büchern auch viel Wissen über die Meereswelt und was sie bedroht, weil mir der Naturschutz ein großes Anliegen ist. Aber noch wichtiger ist, dass die jungen Leserinnen durch die Seawalkers das Meer ins Herz schließen. Und über die Hauptfigur Tiago (einen Tigerhai in zweiter Gestalt) Sympathie oder wenigstens Verständnis für die weniger beliebten Meerestiere wie Haie entwickeln, die es gerade sehr schwer haben, aber eigentlich sehr faszinierend und ökologisch extrem wichtig sind. „10 Tipps, wie du dem Meer helfen kannst“ ergänzen jeden Band und machen es leichter, selbst aktiv zu werden. Durch die vielen Leserbriefe, die ich bekomme, merke ich, dass es funktioniert, dass die Kids durch die Seawalkers hochmotiviert sind, sich für den Meeresschutz zu engagieren und sich besonders viele Jungs mit den starken und eindrucksvollen Haien identifizieren.

Während Ihrer Lesungen haben Sie immer wieder viel Kontakt zu Ihren jungen Leser*innen und sprechen dort auch über Meeres- und Klimaschutz– was können Erwachsene von Kindern in diesem Bereich lernen?
Katja Brandis: Erwachsene sind viel bequemer und klammern sich leider oft an den Status quo, während Kinder mit Herz und „Bauchgefühl“ agieren – ihre Begeisterung für Tiere und die Natur zu erleben ist einfach schön und sie haben große Lust, etwas zu bewegen und zu helfen. Das macht mir Hoffnung für unseren Planeten!

Sie lesen beim LeseMeer aus dem lang ersehnten vierten Band ihrer Reihe Seawalkers, der erst im Januar 2021 erscheint – können Sie schon etwas mehr darüber verraten?
Katja Brandis: Ein bisschen was verrät schon der Klappentext von Band 4 „Ein Riese des Meeres“: Es wird um zwei neue, ungewöhnliche Schüler in der Blue Reef Highschool gehen. Einer von ihnen ist ein Buckelwal und natürlich viel zu groß für die Schule! Dadurch, dass sich der Wal namens Wave überhaupt nicht in der Menschenwelt auskennt, gerät er mit dem Gesetz in Konflikt und dadurch in große Gefahr. Tiago, Shari und besonders Finny (die auf dem Cover ist) versuchen ihm zu helfen, doch dabei brauchen sie die Unterstützung ihrer Erzfeindin Lydia Lennox …

Kinderbuchreihe Seawalkers
„Seawalkers“ ist nach „Woodwalkers“ eine spannende Kinderbuchreihe für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren. Bei den Protagonisten handelt es sich um Gestaltwandler, die sowohl eine menschliche, als auch eine tierische Identität besitzen. Bei den „Seawalkers“ handelt es sich um Tiere, die im Wasser leben.

Die „Seawalkers“-Reihe bietet neben Hauptfigur Tiago, in seiner tierischen Identität ein Tigerhai, zahlreiche spannende Figuren: Ob Delfinwandlerin Shari, Gürteltier-Wandler Ken, Rochen-Junge Jacob (Hobby: Angler erschrecken), Doktorfisch-Mädchen Olivia (will unbedingt Medizin studieren kann aber kein Blut sehen), Einsiedlerkrebs Ki (schrottet bei Verwandlungen regelmäßig seine Schneckenhäuser), Zitteraal-Mädchen Leonora, der verpeilten Katzenhai-Wandler Benny oder Seepferchen Linus (bringt ständig neue Entschuldigungen, um sich vor dem Kampfunterricht zu drücken), unter den Gestaltwandlern findet jede(r) Leser*in sein Lieblingstier und seine Identifikationsfigur. Die Seawalkers-Bücher wurden wunderschön von Claudia Carls illustriert, auf Umweltpapier gedruckt und zertifiziert mit dem „Blauen Engel“.

LESEPROBEN: Mit Klick auf das jeweilige Cover könnt Ihr hier in „Seawalkers – Gefährliche Gestalten“ und „Seawalkers – Wilde Wellen“ reinlesen:


Katja Brandis: 10 Dinge, die du für das Meer tun kannst

Katja Brandis beim Tauchen mit ihren Sohn. Foto (c) privat

  1. Verwende weniger Plastik! Denn viele Plastikgegenstände landen leider im Meer, sogar bei uns in Europa, und richten dort Schaden an. Gegenstände, die du im Alltag brauchst, müssen nicht unbedingt aus Plastik sein, natürliche Materialien halten länger und schaden der Umwelt weniger!
  2. Clever einkaufen. Wenn du shoppen gehst, nimm Stoffbeutel, einen Rucksack oder einen Korb mit, dann brauchst du keine Plastiktüten. Es ist zwar schwierig, beim Einkauf Plastikverpackungen zu vermeiden. Aber du könntest zum Beispiel die Getränke für deine nächste Party in Mehrweg- statt Einwegflaschen besorgen. Du könntest Produkte bevorzugen, die es in Glas oder Papierverpackungen gibt. Und deine Familie könnte Obst und Gemüse lose oder in mitgebrachten Netzen kaufen.
  3. Sammle Müll an Flussufern. Habt ihr vielleicht einen Bach oder Fluss bei euch in der Nähe? Frag doch mal deinen Lehrer, ob ihr nicht gemeinsam mit der ganzen Klasse oder Schule den an den Ufern herumliegenden Abfall beseitigen könnt! Denn Plastikmüll und anderer Dreck, der in die Flüsse gerät, wird meist irgendwann ins Meer gespült.
  4. Iss weniger Fisch. Leider sind riesige Fischereiflotten fast überall dabei, die Ozeane leerzufischen, und Fischzuchtanlagen an der Küste verdrecken das Meer. Deshalb iss lieber etwas seltener Fisch oder bitte deine Eltern, nur noch Bio-Garnelen oder Fisch mit MSC-Siegel zu kaufen. Iss möglichst keine großen Raubfische (Schwertfisch, Zackenbarsch, Barrakuda o.ä.) – die sind oft im Urlaub auf den Speisekarten zu finden und dadurch bedroht.
  5. Kauf möglichst keine Fleece-Kleidung. Von Fleece-Pullovern lösen sich bei jeder Wäsche Tausende von winzigen Kunststofffasern, die von den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können und über die Flüsse ins Meer gelangen. Dort werden sie von Lebewesen versehentlich gefressen. Viel besser ist Kleidung aus Baumwolle oder Wolle ist.
  6. Kauf im Urlaub keine Produkte aus Meeresgeschöpfen, also Sachen, die z.B. aus Muscheln oder Korallen hergestellt wurden.
  7. Benutze nur Sonnencreme, die Gewässern nicht schadet. „Normale“ Sonnencreme enthält leider chemische Stoffe, die Riffen und Meerestieren nicht gut bekommen. Deswegen hat zum Beispiel Hawaii schon verboten, sie zu verwenden. Es gibt inzwischen speziell entwickelte Sonnencreme, du erkennst sie daran, dass z.B. „Reef safe“ oder etwas ähnliches steht. In Deutschland kaufen kann man z.B. Waterlover Sun Milk von Biotherm oder Sonnencreme von Caudalie mit dem Label „Ocean Protect“. Vor Ort in tropischen Küstenländern gibt es noch viele, viele Marken mehr.
  8. Verhindere die Klimaerwärmung. Die Klimaerwärmung lässt Korallenriffe absterben und das Meerwasser saurer werden. Um das Klima zu schützen, könntest du seltener mit dem Auto fahren und öfter das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel nehmen. Im Winter auch mal einen dicken Pulli anziehen, statt die Heizung weiter aufzudrehen. Und seltener mit dem Flugzeug Urlaub machen.
  9. Mach mit im Umweltschutz oder organisiere eine Spendenaktion. Engagieren kannst du dich zum Beispiel in den Jugendgruppen von Umweltorganisationen. Und wie wäre es mal mit einer Spendenaktion für den Ozean, zum Beispiel über ein Schulfest, einen Flohmarkt oder den Verkauf von selbstgemachten Produkten? Oder du könntest dir statt eines „normalen“ Geburtstagsgeschenks eine Spende für den Schutz des Meeres wünschen.
  10. Gib diese Tipps weiter. Zum Beispiel könntest du in der Schule einen Vortrag über das Thema halten oder ein Projekt zum Thema starten. Oder wie wäre es mit einem Artikel in der Schülerzeitung?

Katja Brandis, geb. 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat inzwischen zahlreiche Romane für junge Leser veröffentlicht. Die passionierte Taucherin lebt mit Mann, Sohn und drei Katzen in der Nähe von München. www.katja-brandis.de   

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