Podiumsdiskussion: Klimawandel und Migration – der Umgang mit der Klimakrise in Europa und seine Auswirkungen auf pazifische Inselstaaten

***Edit 19.08.2020: NEU: Die Podiumsdiskussion nun auch als Livestream bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=9N0kRjbY6GI&feature=youtu.be***

Gemeinsam mit Kiel Marine Science, Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der CAU Kiel, lädt der Ocean Summit am Freitag, 21. August 2020, um 18.30 Uhr zur Podiumsdiskussion in das Kesselhaus im Anscharpark Kiel ein. Das Thema des Abends lautet: Klimawandel und Migration – der Umgang mit der Klimakrise in Europa und seine Auswirkungen auf pazifische Inselstaaten. Gäste sind die Fotografin Barbara Dombrowski, Humangeographin Prof. Dr. Silja Klepp, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen Luise Amtsberg und Johannes Grün von Brot für die Welt. Durch den Abend führt die Moderatorin und Journalistin Ann-Katrin Schröder. Die Veranstaltung ist als Hybridveranstaltung geplant (Änderungen sind jederzeit möglich und werden rechtzeitig mitgeteilt):

Hintergrund: Die Auswirkungen des Klimawandels wie Stürme, Überschwemmungen oder der Meeresspiegelanstieg und die damit verbundenen Umweltkrisen haben starken Einfluss auf die Menschheit und werfen Fragen nach einem gerechten Umgang mit den Folgen auf. Ein relativ kleiner und wohlhabender Teil der Weltbevölkerung beansprucht einen immer größeren Anteil der Ressourcen auf der Erde und verschmutzt und zerstört gleichzeitig wertvolle Lebensräume an Land und in den Weltmeeren. Betroffen sind oft diejenigen Gruppen, die am wenigsten für die Entwicklungen verantwortlich sind. Doch wie lässt sich ein gerechter Umgang etwa mit den Folgen der Klimaerwärmung oder der Ausbeutung von Ressourcen erreichen? Welchen Einfluss haben wir in Europa wie auch in Schleswig-Holstein?

Die Ausstellung TropicIce und die Podiumsdiskussion wurde organisiert in enger Kooperation mit Kiel Marine Science (KMS), Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der Universität Kiel. KMS widmet sich der interdisziplinären Erforschung der Meere an der Schnittstelle von Mensch und Ozean. Dabei bündeln die Forschenden ihre Expertise aus unterschiedlichen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen und untersuchen die Risiken und Chancen, die das Meer für den Menschen bereithält. Gemeinsam mit Akteuren außerhalb der Wissenschaft arbeiten sie transdisziplinär an Lösungen für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz des Ozeans.

WICHTIG: Aufgrund der Pandemie ist die Teilnehmerzahl für die LIVE-Veranstaltung im Kesselhaus beschränkt. Eine Vorabanmeldung zum Besuch unter teilnehmerocean-summit.de ist dringend notwendig. Für alle anderen Interessenten wird eine ortsunabhängige im Web per YouTube Livestream ermöglicht: https://www.youtube.com/watch?v=9N0kRjbY6GI&feature=youtu.be

AUF EINEN BLICK:
Klimawandel und Migration: EinePodiumsdiskussion mit Beiträgen und Impulsen
Wann?
Freitag, 21. August 2020, um 18.30 Uhr
Wo?
Kesselhaus im Anscharpark Kiel und per YouTube Livestream

IMPULS 1 „Dem Klimawandel ein Gesicht geben“
Barbara Dombrowski, Fotografin und Künstlerin (TropicIce)

In dem Kunstprojekt TropicIce geht es darum, Aufmerksamkeit für das Thema Klimawandel zu erzeugen, indem Barbara Dombrowski indigene Völker aller 5 Kontinente in Form von Portraitfotos und Landschaftsaufnahmen kombiniert und dadurch eine Brücke zwischen den Menschen baut: „Alles ist mit Allem verbunden.“

IMPULS 2 „Strategien für Klimamigration am Beispiel Ozeanien – wie ist ein neuer Umgang mit dem Klimawandel möglich?“
Silja Klepp, Professorin am Geographischen Institut, Uni Kiel / Kiel Marine Science (KMS)

Die Umwelt- und Klimakrise ist in unserem Alltag angekommen und wirft neue Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen auf, die nicht einfach zu beantworten und nur unter Beteiligung der Gesellschaft zu lösen sind. Silja Klepp zeigt neue Blickwinkel im Klimadiskurs auf und gibt Impulse, die eigene Perspektive auf das Thema Migration zu erweitern. Im Rahmen ihrer Forschung beschäftigt sich die Humangeographin mit den Beziehungen zwischen Mensch und Ozean, Konflikten und sozialen Prozessen im Zusammenhang mit der Küste und dem Meer. Durch öffentliches Engagement, postkoloniale Perspektiven und die enge Verknüpfung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Geistes-, Natur- und Lebenswissenschaften sowie der Zivilgesellschaft unterstützt ihre Forschung die sozial-ökologische Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.

WEITERE GÄSTE
Luise Amtsberg, Bundestagsabgeordnete BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Johannes Grün, Brot für die Welt – Zuschaltung aus Berlin.

MODERATION: Ann-Katrin Schröder, Journalistin, Autorin und Fernsehmoderatorin

Barbara Dombrowski,
Fotografin und Künstlerin

Die Künstlerin und diplomierte Fotografin Barbara Dombrowski lebt und arbeitet nach Stationen in Dortmund und Paris seit 1996 in Hamburg. Sie ist Mitglied der Fotoagentur laif in Köln und fotografiert für namhafte Magazine. Mit ihrem jüngsten und bislang größten Projekt „Tropic Ice“ gibt Barbara Dombrowski dem Klimawandel ein Gesicht. Das Foto-Kunst-Projekt rückt klimarelevante Orte mit seinen Menschen auf fünf Kontinenten (Ost-Grönland, Tansania/Afrika, Equador/Amazonien, Kiribati, Wüste Gobi/Mongolei) in das weltweite öffentliche Bewusstsein. Dabei macht sie die indigenen Völker mit eindringlichen, großformatigen Fotografien zu Botschaftern ihrer Kontinente und Klimazonen.

Über ihre Arbeit spricht Barbara Dombrowski auf wissenschaftlichen Konferenzen u.a. der Universitäten Kiel und Hamburg. Mit ihrer Ausstellung „Tropic Ice“ war sie 2017 offizieller Partner der Stadt Bonn und der Vereinten Nationen anlässlich der UN-Klimakonferenz (COP23), auf dieser der pazifischen Inselstaat Fitschi den Vorsitz innehatte. Für überregionale Aufmerksamkeit sorgte ferner ihre Installation „Tropic Ice – Dialog between Places Affected by Climate Change“ auf dem Grundstück des BUND im Hambacher Forst im Jahr 2019. Mit der Universität Kiel (Kiel Marine Science) kooperiert Barbara Dombrowski zum Thema Klimawandelanpassung, Klimagerechtigkeit und Klimamigration in Ozeanien.

www.barbaradombrowski.com

www.tropic-ice.com

Prof. Dr. Silja Klepp,
Geographisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Mitglied im CAU-Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS)

Seit 2017 leitet die Humangeographin und Ethnologin Silja Klepp die Arbeitsgruppe „Soziale Dynamiken in Küsten- und Meeresgebieten“ am Geographischen Institut an der Universität Kiel. Zuvor hat sie am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle zum Thema „Europa zwischen Grenzkontrolle und Flüchtlingsschutz. Eine Ethnographie der Seegrenze auf dem Mittelmeer“ promoviert. Ihre Dissertation gewann mehrere Preise.

Im Rahmen ihrer Forschung beschäftigt sich Klepp mit den Mensch-Umwelt Beziehungen im Anthropozän, den sozialen und kulturellen Folgen des Klimawandels, mit Klimaanpassung, sowie Flucht und Migration – mit besonderem Fokus auf den Mittelmeerraum und pazifische Inselstaaten.

Seit 2017 gehört sie dem Rat für Migration und der Präsidialversammlung des Evangelischen Kirchentages an. Seit 2018 ist sie im wissenschaftlichen Beirat der Heinrich-Böll-Stiftung. Ferner ist Silja Klepp Mitglied im Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS) an der Universität Kiel. Zusammen mit Kolleg*innen gründet sie 2018 das transdisziplinäre Netzwerk Umweltgerechtigkeit EnJust. Um integrative und kreative Wege zu finden, Wissenschaft zu kommunizieren, arbeitet sie mit transdisziplinären Ansätzen und künstlerischer Forschung.

www.siljaklepp.de

Marine Social Science – Soziale Dynamiken in Küsten- und Meeresgebieten

Luise Amtsberg ist Islamwissenschaftlerin und flüchtlingspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 /Die Grünen.

Im internationalen Flüchtlingsrecht oder auf den Klimakonferenzen der Vereinten Nationen spielt klimabedingeVertreibung bislang allenfalls ein Nischendasein. Luise Amtsberg sieht es als Aufgabe der Staatengemeinschaft, Antworten auf die Phänomene klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung zu geben, damit Möglichkeiten vorausschauender Planung für die Betroffenen geschaffen werden.
Für Luise Amtsberg ist Flüchtlingspolitik kein nationales ordnungspolitisches Thema, sondern breiter angelegt und beinhaltet die Bekämpfung von Fluchtursachen: eine faire Handelspolitik, Krisenprävention, Klimaschutz und Entwicklungszusammenarbeit. Sie setzt sich für die Abschaffung des Dublin-Systems, für die Verantwortungsteilung innerhalb der EU bei der Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen und für die Schaffung legaler Zugangswege in die EU ein. Im Bundestag ist Luise Amtsberg ordentliches Mitglied im Innenausschuss, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und ist Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.

www.luise-amtsberg.de

Johannes Grün von Brot für die Welt
Johannes Grün leitet seit 2016 das Referat Wirtschaft und Umwelt in der Abteilung Politik von Brot für die Welt. Vorher war der studierter Politologe neun Jahre im Deutschen Bundestag beschäftigt, zuletzt als Referent für internationale Politik bei der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2009 bis 2019 war er Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Das Referat Wirtschaft und Umwelt befasst sich unter anderem mit internationaler Klimapolitik und legt dabei in nationalen und internationalen politischen Prozessen einen besonderen Schwerpunkt auf klimabedingte Schäden und Verluste und auf die Situation der Ärmsten und Verletzlichsten.

www.brot-fuer-die-welt.de

MODERATION: Ann-Katrin Schröder

Ann-Katrin Schröder (Jahrgang 1973) kommt gebürtig aus Neustadt in Holstein, ist bei Hamburg aufgewachsen und absolvierte ihre Studienzeit und Ausbildung in Freiburg im Breisgau. 1999 begann sie als Reporterin und Redakteurin, später wurde sie Moderatorin bei RTL Nord und RTL und kam dann 2008 zum NDR (ua. Kulturjournal, Lieb & Teuer und BINGO! Die Umweltlotterie).

Seit einigen Jahren engagiert sie sich für den Umwelt- und Meeresschutz, ist Botschafterin der Whale & Dolphin Conservation und politisch in ihrer Heimatgemeinde Heikendorf aktiv. Sie hat ihren ersten Roman (Blue water – Wie die Luft zum Atmen, Piper Verlag) ebenfalls dem Thema Meeresschutz und menschlicher Verantwortung für den blauen Planeten gewidmet.