Herzliche Einladung zur Vorstellung des Kunstprojekts „We are Ocean“
am Donnerstag, 18. Juni 2020, von 16:00-17:00 Uhr.
Ein interdisziplinäres Kunstprojekt zum Thema Meeresschutz
Mit
- Anne-Marie Melster, Kuratorin und Koordinatorin ARTPORT_making waves
- Lisa Rave, Künstlerin
Moderation: Franca Bülow, Ocean Summit Kiel
Wir bitten um vorherige Anmeldung unter teilnehmer@ocean-summit.de
Angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten den Link zu Zoom kurz vor dem Event.
Hintergrund
Der Film WE ARE OCEAN der Künstlerin Lisa Rave reflektiert eine Reihe von Workshops zum Thema Klimawandel und Ozean, die mit Schüler*innen in und um Berlin von der Künstlerin durchgeführt wurden. Am 18. Juni spricht sie mit der Kuratorin Anne-Marie Melster, die WE ARE OCEAN als Mitbegründerin von ARTPORT_making waves ins Leben gerufen hat. In diesem Austausch schildern die beiden, wie Kunst die Türen zu wissenschaftlichen Erkenntnissen öffnen kann und sie so zugänglich für ein breites Publikum macht.
Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Schüler*innen, Lehrer*innen, Bildungsbeauftragte und alle Ozeanliebhaber*innen. In einem zweiten Workshop im August wird dieses Thema gemeinsam mit Schüler*innen weiterbearbeitet. Interessierte Lehrer*innen können für nähere Informationen mit dem Ocean Summit Team Kontakt aufnehmen.
In dem Film WE ARE OCEAN steht weniger die dokumentarische Abbildung der angeeigneten Erkenntnisse im Vordergrund, als Raves Eindrücke vom Zusammentreffen mit verschiedenen jungen Menschen, ihrer Sicht-, Handlungs- und Verhaltensweisen sowie die Widersprüche, mit denen sie bei der Auseinandersetzung mit der Thematik mehr oder weniger explizit konfrontiert sind. Dies beinhaltet auch ihre Interaktion mit den audiovisuellen Medien. Eine andere Ebene des Films lässt Sounds und Stimmungen einfließen, die den konkreten Ort Berlin und den abstrakten Assoziationsraum Meer freier aufgreifen, um beide Bedingungen als diskursive und ästhetische Schnittstelle eng zu führen.
ARTPORT_making waves ist ein internationales Kuratorenkollektiv, das sich auf Kunstprojekte konzentriert, die Klimawandel und Nachhaltigkeit untersuchen. Es wurde 2006 gegründet und hat zahlreiche innovative Kunst- und Kulturprojekte organisiert, die Toleranz, nachhaltige Entwicklung und das Gemeinwohl fördern. Ziel ist es, das Bewusstsein für sozial relevante Themen zu schärfen und die öffentliche Diskussion für positive Veränderungen anzuregen.
Der Titel des Projektes lehnt sich an das Buch WE ARE THE OCEAN des tonganischen Schriftstellers und Ethnographen Epeli Hau’Ofa (1939- 2009) an, das sich mit dem gesellschaftspolitischen Themen rund um Ozeanien befasst, wie zum Beispiel der Globalisierung und anderen äußeren Einflüssen und alternative Perspektiven und Wege aufzeigt, mit denen die Menschen dort leben und sich neu organisieren könnten, um effektiv auf die sich verändernde Welt einzugehen. Laut Hau’ofa können die Menschen in Ozeanien nur durch kreative Originalität in allen Bereichen des Bestrebens ihre Fähigkeit stärken, die Kräfte der Globalisierung zu nutzen.
Der Titel dient als Symbol für mögliche Lösungen weltweit bezüglich unserer Ozeane. Gleichzeitig möchten wir darauf hinweisen, dass jeder Mensch, egal wo auf der Welt, Teil des Ozeans ist, entweder indem er zu seiner Gesundheit oder seinen Problemen beiträgt oder von ihm lebt oder von seinen Veränderungen betroffen ist. Und so hat jeder Mensch die Kraft, zum konstruktiven Wandel beizutragen. ARTPORT nimmt mit WE ARE OCEAN in adaptierter Form Bezug auf dieses Buch.
Ablaufplan:
16 Uhr: Kurze Begrüßung und Vorstellung
16:10 Uhr: Interview
16: 45 Uhr: offener Austausch mit dem Publikum
16: 55 Uhr: Schlusswort und Verabschiedung
Schaut den Film gerne vorab an:
Lisa Rave: “WE ARE OCEAN- A film made in collaboration with secondary school students in Berlin and in Brandenburg” (Screening Event 1), mit englischen Untertiteln:
KURZBIOGRAFIEN
Anne-Marie Melster ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin von ARTPORT. Als internationale Kuratorin und Kunstkritikerin hat sie sich durch zahlreiche interdisziplinäre Kunstprojekte mit ARTPORT_making waves einen Namen im Bereich Kunst und Klimawandel gemacht. Sie begann ihre Karriere 1999 nach dem Studium der Philologie, Politologie und Kunstgeschichte in der zeitgenössischen Kunst als Assistentin für Kunst und Kultur von Prof. Dr. h.c. Reinhold Würth. Seit 2006 arbeitet sie als Direktorin von ARTPORT_making waves mit international renommierten Künstler*innenn (Olafur Eliasson, Tino Sehgal, Barthélémy Toguo usw.), Institutionen (Vereinte Nationen, Pro Helvetia, Schweizerische Botschaft in Paris, TBA21, Grand Palais Paris, IUCN, Kunstmuseum Bonn etc.) und Unternehmen, um durch die Kunst das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen. Sie hat Kunstprogramme für verschiedene Klimakonferenzen entwickelt, darunter 2009 für die COP15 in Kopenhagen, 2010 für die COP16 in Cancun, 2015 für die COP21 in Paris und 2017 für die COP23 in Bonn. An jedem dieser Programme sind ganze Städte an verschiedenen Orten eingebunden, um die Zivilgesellschaft sowie die Delegierten einzubeziehen und so zum gesellschaftlichen Wandel beizutragen. Nicht zuletzt zählt sie zu den kuratorischen Pionieren an der Schnittstelle von Kunst und Klimawandel. Sie hat eine besondere Expertise im Bereich Film und Video durch zahlreiche Kuratierungen und Produktionen.
Lisa Rave studierte Experimentalfilm an der Universität der Künste Berlin sowie Fotografie am Bard College in New York. Rave war 2017 ein Fellow am The Current Thyssen Bornemisza Art Contemporary (TBA21), Stipendiatin ebenso an der Kunsthochschule für Medien (KHM) 2016/2017, Artist in Residence bei TABAKALERA San Sebastián und Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude in 2014/2015. Ihre essayistische Arbeit beschäftigt sich häufig mit Fragen des Postkolonialismus und der sich wiederholenden Geschichte der Geschichte im komplexen Zusammenspiel von Kultur, Ökonomie und Ökologie. Seit 2018 unterrichtet Rave an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen: Cracks, Not the Mirror, Videonale.scope#6, kuratiert von Katrin Mundt (2018); Tangible Remains. Hidden Matters at DECAD Berlin, kuratiert von Lena Johanna Reisner (2018); Werkleitz Festival Holen und Bringen 2018, kuratiert von Anna Jehle (2018); Oceans. Imagining a tidalectic worldview, Museum of Modern Art Dubrovnik (MOMAD), kuratiert von Stefanie Hessler (2018); Somewhere in Between, BOZAR, Brussels (2018) film program kuratiert von Maxime Gourdon (2018); Face/Value transmediale, Haus der Kulturen der Welt, Berlin, kuratiert von Inga Seidler (2018); The Oceanic at Centre for Contemporary Art, Singapore, kuratiert von Ute Meta Bauer (2018); Sekula beyond Sekula at TBA21-Augarten, Austria, kuratiert von Filipa Ramos (2017); und Are We Human? Als Teil der 3. Design Biennale Istanbul, kuratiert von Beatriz Colomina und Mark Wigley (2017).
